The Song of the Valley

Ein Film von Matthias Leupold und Marie Séférian

„Im Libanon kann man nicht leben, überall diese Wärme und Hitze. Syrien ist die Heimat, der Wohnsitz der Beliebten.“ Improvisierend besang der Flüchtling Ammar in einem Flüchtlingscamp in der Nähe von Anjar an der Grenze zu Syrien seinen Unmut, nicht in seine Heimat zurückkehren zu können.

Wie Ammar warten hier Millionen auf das Ende der kriegerischen Auseinanderset- zungen in behelfsmäßigen Zeltlagern im paradiesisch anmutenden Bekaatal zwi- schen den überwältigenden Gebirgszügen des Libanons. Die Metropole Beirut liegt gerade einmal zwei Autostunden davon entfernt. Den ehemaligen Glanz des Lan- des und seiner Hauptstadt Beirut lassen die vor dem Bürgerkrieg gebräuchlichen Bezeichnungen „Paris des Ostens“ für Beirut oder „Schweiz des Orients“ für den Libanon noch erahnen.

Viele der Flüchtlinge lehnten Interviews ab. Sie hatten große Angst vor Repres- salien seitens der Behörden oder der syrischen Regierung, die ihre Beiträge mög- licherweise als politisch unkorrekt einstufen könnten. Ein Lied zu singen schien einigen hinsichtlich der möglichen Folgen unverfänglicher.

So sangen sie von ihrer Sehnsucht nach Heimat, ihrem Alltag, von Wünschen und Träumen, zu erfundenen Melodien, die an traditionelle Klagegesänge erinnern. Die deutsch-libanesische Jazzsängerin Marie Séférian schuf zusätzlich die Film- musik zu Texten der Interviewten und Gedichten aus der Zeit des Bürgerkrieges.

Entstanden ist ein Film, der als eine künstlerische Bestandsaufnahme die aktuellen Zustände des krisengeschüttelten Landes dokumentiert.

Mehr Infos zu dem Film: http://thesongofthevalley.com/

 

Trailer

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